· 

Kliniken in Kiel und Herdecke als neue TSC-Zentren zertifiziert

Neben den bestehenden TSC-Zentren, von denen mittlerweile 18 unter den gesteigerten Anforderungen der in 2018 überarbeiteten Qualitätskriterien rezertifiziert werden konnten, darf sich der Tuberöse Sklerose Deutschland e. V. seit Februar zudem über zwei weitere Kliniken freuen, die sich in Funktion eines TSC-Zentren nun aktiv an der Versorgung von an TSC erkrankten Menschen beteiligen.

 

„Mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel gewinnen wir damit nicht nur ein zusätzliches TSC-Zentrum im Norden unseres Landes, sondern auch einen weiteren Standort, der eine altersübergreifende Angebotsstruktur für die besonderen Bedürfnisse von TSC-Patienten vorhält“, berichtet die stellvertretende Bundesvorsitzende Claudia Leitzbach. Ausgehend vom SPZ, das bereits seit Jahren vollumfassende und gut ausgearbeitete Konzepte in Sinne der TSC-Patienten vorweisen kann, kam der Stein im Rahmen der Zertifizierung nun auch im Erwachsenenbereich ins Rollen, der ebenso über eine langjährige Erfahrung in der Behandlung von TSC-Patienten verfügt. Die Etablierung einer guten Überleitung der Patienten von der Kinder- und Jugendmedizin spiele vor diesem Zusammenhang eine ebenso bedeutsame Rolle wie der weitere Ausbau der bereits bestehenden Zusammenarbeit von Kinder- und Erwachsenenmedizin am Uniklinikum Schleswig-Holstein, so die Antragssteller. „Durch den Klinikneubau im vergangenen Herbst sind Neuropädiatrie und Neurologie nun auch räumlich nahe zueinander gerückt, sodass der Austausch und die Überleitung der Patienten noch unkomplizierter werden“, erklären SPZ-Leiterin PD Dr. med. Hiltrud Muhle und PD Dr. med. Helmut Laufs, der seitens der Neurologie als Ansprechpartner für erwachsene Betroffene zur Verfügung steht. Für die umliegenden Kliniken und SPZs strebe man im Weiteren an, die Expertise im Rahmen des TSC-Zentrums noch sichtbarer zur Verfügung zu stellen und damit als Ansprechpartner für Patienten in Norddeutschland zu fungieren, die einer besonderen multidisziplinären Zusammenarbeit bedürfen.

 

Mit großem Engagement und einem ebenfalls fachübergreifenden Angebot wurde daneben die Abteilung für Kinder‐ und Jugendmedizin am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke durch unseren Verein als pädiatrisches TSC-Zentrum anerkannt. Über die vorhandene Hochschulambulanz können Patienten aber nicht nur im Kindes- und Jugendalter, sondern auch über das 18 Lebensjahr hinaus auf Wunsch im TSC-Zentrum weiter betreut werden. All jenen, die in die Erwachsenenmedizin wechseln möchten, stehen dazu hausintern über das Zentrum für Neuromedizin oder über die Kooperation mit dem Medizinischen Zentrum für erwachsene Menschen mit Behinderung am Medizinisches Zentrum Volmarstein weitere etablierte Angebote zur Verfügung, auf die sie zurückgreifen können.

 

„Der Ausbau eines flächendeckenden Versorgungsnetzes von Kliniken, die im engen Austausch mit der Selbsthilfe stehen und sowohl über die notwendige technische Ausstattung, als auch über alle für die Diagnose und Betreuung von TSC-Patienten erforderlichen medizinischen Fachabteilungen verfügen, geht damit zu unserer Freude stetig voran“, resümiert Claudia Leitzbach stolz, die sich auch in Zukunft weiterhin für dieses wichtige Thema einsetzen will. 

Übergabe der Zertifizierungsurkunde durch Geschäftsführerin Sandra Hoffmann an Oberarzt Dr. med. Jan-Ulrich Schlump der Abteilung für Kinder‐ und Jugendmedizin am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke