Mit Stolz berichtete Claudia Leitzbach beim diesjährigen TSC-Zentrentreffen am 28. Februar in Frankfurt am Main, dass bereits 18 TSC-Zentren unter den gesteigerten Anforderungen der in 2018 überarbeiteten Qualitätskriterien rezertifiziert werden konnten. Nicht selbstverständlich wie die stellvertretende Bundesvorsitzende findet, die auf ein turbulentes Rezertifizierungsjahr zurückblickt.
Die Rezertifizierungsanträge, zu deren Abgabe die TSC-Zentren alle drei Jahre angehalten sind, dienen sowohl der Überprüfung der bei der Zertifizierung festgestellten Versorgungsrealität als auch der Abfrage des Unterstützungsbedarfes seitens der Zentren. „Mit den überarbeiteten Qualitätskriterien aus dem Jahr 2018, welche die Anforderungen an ein TSC-Zentrum zusammenfassen und als Grundlage für die Zertifizierung bzw. Rezertifizierung dienen, haben wir resultierend aus den Umfrageergebnissen unserer fortlaufenden Patientenumfrage nun einige weitere Bedingungen gestellt“, fasst Claudia Leitzbach zusammen. So waren die Zentren im Rahmen ihrer Rezertifizierungsanträge unter anderem erstmals dazu angehalten, Prozessbeschreibungen zum Umgang mit verschiedenen Krankheitssymptomen, aber auch zum Vorgehen bei Erstvorstellung eines Patienten sowie bei dessen weiterer Betreuung einzureichen. „Auch wenn eine altersübergreifende Versorgung nach wie vor gewünscht ist und die Regel sein sollte, haben wir mit der Anpassung der Qualitätskriterien, daneben aber auch ein wenig mehr Flexibilität geschaffen“, erzählt sie weiter. Damit kann in Zukunft im Sinne einer realistischen Darstellung der Versorgungssituation nun zwischen pädiatrischen, erwachsenmedizinischen und Vollzentren, die eine Versorgung aller Altersklassen anbieten, unterschieden werden.
„Der Rücklauf zeigt uns an dieser Stelle, dass die meisten der TSC-Zentren nicht nur über etablierte Prozesse verfügen, sondern mittlerweile größtenteils auch ein altersübergreifendes Konzept vorhalten“, freut sich Claudia Leitzbach. Den Antrag auf Rezertifizierung als pädiatrisches Zentrum hätten nur zwei der TSC-Zentren gestellt. Gleichwohl erleichtere diese Differenzierung aber auch den Ausbau der flächendeckenden Versorgung und ermögliche einen einfacheren Einstieg für weitere interessierte Kliniken, gehe die Initiative doch nach wie vor meist von den Kinder- und Jugendkliniken aus. Ein gutes Beispiel hierfür sei das Uniklinikum Münster, das bereits seit vielen Jahren eine fachübergreifende Versorgung auf hohem Niveau für Kinder- und Jugendliche mit TSC anbietet und mit der Rezertifizierung nun entsprechende Kooperationen mit der Erwachsenenmedizin auf den Weg bringen konnte.
Welche Angebote die Zentren im Einzelnen vorhalten und wie sie aufgestellt sind, können Sie sich in Kürze auf unserer Homepage, die derzeit um einen Zentrenbereich erweitert wird, im Detail ansehen. Neben den Kontaktdaten werden dort ab Ende Mai von den meisten Zentren dann auch Kurzvideos zu finden sein, die parallel zum Zentrentreffen aufgenommen wurden. In diesem Sinne freuen wir uns auf die weitere Zusammenarbeit mit den TSC-Zentren und danken ihren Vertretern für ihren engagierten Einsatz für unsere Betroffenen.
Dr. Daniel Ebrahimi-Fakhari nimmt Rezertifizierungsurkunde für das TSC-Zentrum Münster entgegen, das durch entsprechende Kooperationen seit neuestem auch die Möglichkeit zur Überleitung in die Erwachsenenmedizin bietet